Meine persönliche Meinung ist, dass das mit der "klaren Struktur" und der "schlanken Software" nur eine Art... Ausrede war. Das Board wollte einfach nicht fertig werden, warum auch immer. Also wurde das notwendigste noch eingebaut, das Plugin-System existierte bereits, das System wurde "benutzbar" gestaltet und 3.0 drangeschrieben.
Sieh mal, Linux. Also nur der Kernel. Es steckt eine Menge Arbeit drin, jede Menge Technik, er hat viele viele, VIELE Treiber und läuft auf so ziemlich jedem Gerät, das in irgendeiner Form rechnen kann.
Aber ohne X-Server, ohne einen Browser, ohne eine Desktop-Oberfläche - was bietet der Kernel dann noch? Ja, die Schnittstelle. Wenn wir Glück haben, noch eine Shell. Damit will doch niemand arbeiten.
Das ist imho beim wBB3 ähnlich.
Zum Thema durchdacht.. Hm, da bin ich auch geneigt, nicht zustimmen zu wollen. Die 3.0er Features waren vielleicht durchdacht, aber wenn dann zumindest nicht fertig. Schau dir die Multi-Quote-Geschichte an. Multi-Quote gehört in eine Forensoftware von 2007, klar. Textstelle markieren und dann zitieren ist eine absolut willkommene Erweiterung davon, die soweit ich weiß derzeit auch noch ein Alleinstellungsmerkmal ist. Aber warum zum Teufel klappt das nicht über Themen hinweg?
Zweites Beispiel. ACP, Templateverwaltung. Ich darf die Standard-Templates nicht mehr ändern. Ist auch vernünftig. Aber warum um alles in der Welt muss _ich_:
- ein neues Templatepack machen
- mein Template dort hineinkopieren
- im Style den Template-Ordner umstellen
Das wäre doch eleganter, würde das Board sich einfach die Standardtemplates irgendwo aufheben und ich arbeite (wenn auch unbewusst) nur an einer Kopie.
Wie gesagt, vielleicht schaue ich auch zu sehr durch die was-würde-ein-Programmierer-denken-Brille, aber ich finde die Entwicklung ab 3.1 löblich. Es gibt endlich mal Features, mit denen man punkten kann, wenigstens in Vergleichslisten. Schau über den Tellerand. Es ist doch überall so, entweder ist Addon XY nur sehr bescheiden implementiert, oder ein separat verkauftes Produkt. Siehe Jelsoft - der Weblog mag ganz ok sein (hab ihn nicht im Einsatz), kostet als offizielles Addon aber zusätzlich Geld. Bleiben wir bei Jelsoft, die Galerie ist ebenfalls nur eine Benutzergalerie. Oder WoltLab, der Kalender kostet zusätzlich Geld (mal von den Gutscheinen abgesehen), ist dafür auch ein gutes Produkt. Wenn es noch als Standalone erscheint, wird er sogar die Vorteile, die die WCF-Basis bringt, ausspielen.
Ich würde mal sagen, wenn es etwas gibt, worüber man reden kann, was man kritisieren kann, dann ist das natürlich günstiger. Diesbezüglich macht Woltlab imho alles richtig im Moment, sofern sie sich auf die Verbesserungen einlassen, die de Community vorschlägt.
Was die User angeht... Es ist häufig so, dass diese nur eine bestimmte Software kennen. Kennen sie z.B. das WBB, dann ist sowohl ein Weblog, als auch eine Galerie neu. Falls sie schimpfen, tun sies nicht lange. Vielleicht kennen sie auch noch das vB, dann werden sie auch nicht mit der Vergleichskeule kommen, denn dort ists nicht besser implementiert.
Problematisch wirds evtl. wenn der Admin ein Addon eines Dritten installiert hatte und dieses nicht mehr gepflegt wird. Das wiederum wäre dann aber die Hausaufgabe von Woltlab, das auch wieder gerade zu biegen - evtl solche Pakete als einzelne Addons zu bringen.
Vielleicht möchte sich ja auch jemand eine eigene Foto-Community (ohne Forum) aufbauen, dann wäre doch so eine Kalender-ähnliche Standalone-Galerie was. Wer zudem noch ein Forum hat, für den könnte diese Galerie die im Profil ja ersetzen.
Da muss man aber sehen wo das hin läuft. - Lassen wir das 3.1 erst einmal final werden