( … so, jetzt Teil 2, wenn auch mit ein bisschen Verspätung …)
Was mir (als normaler Benutzer und als Entwickler) im Moment ziemlich sauer aufstößt, ist dass man bei WoltLab mit der WCom jetzt wohl wieder die “wir haben was geplant und bevor das nicht umgesetzt ist, ändern wir überhaupt nichts mehr”-Schiene fährt, genau wie damals mit der Homepage ("Nein, wir aktualisieren die Homepage nicht mehr, weil bald sowieso die neue kommt.” – wie dehnbar der Begriff “bald” da war, hat man dann ja gesehen …). Noch mal zur Erinnerung: im März 2010 wurde die Beta 5 der WCom-Datenbank öffentlich vorgestellt, also behaupte Ich jetzt mal, dass der Feinschliff da schon so ziemlich abgeschlossen war und man das Update theoretisch schon hätte einspielen können (wenn WoltLab denn gewollt hätte). In dieses Update hat das WCom-Team (also vor allem die Leute, die im Grunde auch ganz normale Kunden sind und die ganze Arbeit ehrenamtlich in ihrer Freizeit machen, ohne irgendeinen Vorteil dadurch zu bekommen) jede Menge Arbeit gesteckt und nicht nur viele Fehler behoben (von denen es in der Beta 4 ja doch noch einige gab) sondern vor allem auch viele und teils sehr umfangreiche Neuerungen eingebaut, die einem das Arbeiten und den Aufenthalt in der WCom deutlich angenehmer gemacht hätten. Wie gesagt, das war im März. Die “neue” WCom ist im Moment für den Anfang nächsten Jahres
geplant (also wird es mit Glück vielleicht Mitte des nächsten Jahres losgehen, realistisch gesehen zumindest irgendwann 2011, aber unter Umständen auch deutlich später, das weiß man nie), das macht – von Anfang 2010 bis irgendwann 2011 – ein bis zwei Jahre, die man die Benutzer (und das ehrenamtliche Team) noch mit der alten Version der Datenbank herumkrebsen lässt, obwohl man ein Update ja zur Verfügung hätte. Anstatt das zu nutzen, frönt man lieber (mal wieder) dem Stillstand, lässt die ganze Arbeit des ehrenamtlichen Teams zum Teufel gehen und erwartet, dass die Benutzer sich weiter mit den Fehlern und Unfertigkeiten der Datenbank im aktuellen Zustand abfinden. Was soll’s, ist ja nur noch ein Jahr und man hat ja jetzt angekündigt, dass irgendwann mal was neues kommt, das muss reichen.
Wie es dann aussieht, wenn die neue Software wirklich mal da ist, will Ich mir eigentlich gar nicht ausmalen. Wahrscheinlich geht es dann wieder bei Beta 1 los und wahrscheinlich werden dann wieder erst mal andere Dinge Vorrang haben (WBB 3.2, Update für den Kalender, Bugtracker, …), so dass Verbesserungsvorschläge wohl wieder ihre Zeit brauchen werden, bis sie ihren Weg in die Software finden. Kurz gesagt, das “es ist ja noch eine Betaversion, wir stehen noch am Anfang, wartet doch erst mal ab, was noch kommt, ihr wisst ja nicht, was geplant ist”-Spiel geht dann von vorne los und als Benutzer wird man wieder mit allen eventuellen Schwierigkeiten leben und gefälligst Verständnis zeigen müssen.
Passend dazu gerade ein neuer Kommentar im WoltLab-Blog:
Man sollte sich vielleicht mit dem Gedanken anfreunden, dass wir nicht die "Eierlegende Wollmilch"-Plattform anbieten werden. Es ist unser Ziel den Entwicklungsaufwand des Pluginstores gering zu halten, damit er zeitnah online gehen kann und auch nicht so viel Zeit bei der Weiterentwicklung unserer anderen Produkte verloren geht.
Allgemein hab’ Ich in letzter Zeit immer mehr das Gefühl, dass man als Benutzer irgendwie
gegen die Firma arbeiten muss, bei der man seine Software gekauft hat, anstatt dass auch nur auf irgendeine Art ein Miteinander stattfindet. Selbst wenn man einen offensichtlichen Fehler meldet, muss man sich ja darauf einstellen, dass man erst mal ein kommentarloses “wird nicht behoben” oder “ist kein Fehler” bekommt und dann als Benutzer darum kämpfen darf, die werte Firma umzustimmen, den Fehler tatsächlich als Fehler wahrzunehmen und doch bitte auch zu beheben. Ich denke da zum Beispiel an solche Themen:
1 und
2,
3 oder auch
4 (um auch noch die “sinnvolle, kinderleicht umzusetzende Vorschläge, die trotzdem nicht berücksichtigt werden”-Sparte zu bedienen). Und das ist mal nur ein winziger Ausschnitt aus dem Forum, im Bugtracker gibt’s noch mehr schöne Exemplare und an die “PN-Info wird nicht angezeigt”- (was inzwischen nach Monaten zumindest endlich mal als “bestätigt” gilt) und “Importer importiert nicht einwandfrei”-Thematiken kann Ich mich auch noch gut erinnern …
Mir ist auch klar, dass WoltLab nicht auf jeden Vorschlag und jede Fehlermeldung antworten kann, aber wenn etwas offensichtlich ein Fehler ist, einfach zu beheben wäre, man das aber dann trotzdem nicht tut (wie
hier zum Beispiel, wo es mit einer winzigen Änderung am verwendeten regulären Ausdruck schon getan wäre), wäre eine Rückmeldung,
weshalb der Fehler denn nicht behoben wird/werden kann, schon … schön. Das gleiche bei Themen, wo die
Benutzer sich teilweise noch monatelang den Kopf zerbrechen, lange nachdem WoltLab schon das Prädikat “ist kein Fehler” verteilt hat, bis sie am Ende in Eigenregie eine Lösung zusammenbasteln. WoltLab übernimmt die Lösung zwar und setzt dann irgendwann mal auch das Thema von “ist kein Fehler” auf “behoben”, aber einen kurzen Kommentar (muss ja noch nicht mal ein “Danke” sein, wenn das gar so schwerfällt) hat man als Benutzer nicht zu erwarten, selbst wenn man schon ewig in der Community unterwegs ist. Das ärgert mich jedes Mal mehr, wenn Ich sowas sehe. Es wäre so leicht, den Benutzern ein kleines bisschen Anerkennung zu zeigen (oder wenigstens so zu tun als ob), aber … nö. Man nimmt mit, was die Kunden(!) liefern, aber das war’s dann auch. Von Gemeinschaftsgefühl ist da keine Spur.
Und so geht’s mir auch, wenn Ich die Ankündigung zur Zukunft der WCom lese. Man hat die Vorschläge der Benutzer erst mal offiziell abgelehnt (was soweit ja in Ordnung ist) und irgendwann hat man intern dann beschlossen, es doch umzusetzen – aber die Benutzer dabei natürlich in keiner Form einzubeziehen. Stattdessen macht man im stillen Kämmerlein seine Pläne (die ja schon sehr … final zu sein scheinen, wenn man den Kommentar von Marcel Werk im Blog so durchliest – jetzt braucht wohl keiner mehr mit Vorschlägen zu kommen, die werden’s eh nicht mehr in die erste Version schaffen) und lässt die Benutzer draußen munter ewig und drei Tage über (jetzt sowieso nutzlose) Alternativen diskutieren, bevor man sie dann doch vor quasi-vollendete Tatsachen stellt, die völlig dem widersprechen, was man zuletzt als offiziellen Standpunkt kommuniziert hatte.
Jetzt komm’ Ich schon sehr vom Thema ab und Ich kann mir schon denken, dass es nun wieder ein paar stille Leser geben wird, die meinen, dass Ich WoltLab hier furchtbar unrecht tue – aber sei’s drum. Um’s kurz zu machen: Ich mag die Software wirklich gerne, man hat auch hohe Standards gesetzt, aber es macht mir einfach keinen Spaß mehr, mich mit der Firma dahinter auseinanderzusetzen. Das bezieht sich nicht nur auf solche Themen wie die Zukunft der WCom sondern beinhaltet auch solche einfachen Dinge wie Vorschläge und Fehlermeldungen. Ich hab’ noch eine Reihe von kleineren Fehlern, aber Ich bin die Selbstgespräche unter einem “ist kein Fehler”/“wird nicht behoben”-Präfix einfach leid; Ich hab auch noch eine Reihe kleinerer Vorschläge, die im Grunde genau in das Konzept der Software passen würden, aber Ich hab’ einfach keine Lust mehr, sie anzubringen. Lieber finde Ich mich gleich damit ab, dass die Fehler eben bestehen, es Funktion Xy nicht gibt oder Stelle Z eben so aussieht, wie sie aussieht. Und das empfinde Ich doch schon irgendwie als traurige Entwicklung, auch wenn’s natürlich eine sehr persönlich ist …