Gute Nacht Geschichten

Marchocias

Lord of Demons
Verkehrte Welt

"Ist das nicht zum Lachen?" sagte ein brauner, unscheinbarer Vogel zum Waldgeist.
"Viele Tiere wollen etwas anderes scheinen, als sie sind."
"Da hast du recht!" lachte der Waldgeist.
"Schau mal, da kommen gleich mehrere!"
Allen voran ging die Maus, die sich eine Bürste an den Schwanz gebunden hatte, um ein Eichhörnchen zu sein. Die Katze im gestreiften Schlafanzug wollte ein Tiger sein.
"Haha! Der Esel mit der Eistüte auf der Stirn will ein Einhorn scheinen!"
Der Waldgeist lachte Tränen.
"Schau nach oben! Da hat sich doch ein kahlköpfiger Geier eine Damenperücke aufgesetzt!"
Dann sahen sie auf einem Baum einen Papagei. Er hatte sich einen Staubwedel an den Schwanzfedern befestigt. Der kleine braune Vogel lachte lauthals.
"Hihihi, hahaha! Er glaubt ein stolzer Pfau zu sein!"
"Schau dir mal den komischen Voel dort an!" sagte der Waldgeist und zeigte auf einen Taucher mit Flossen an den Füßen.
"Der will wie eine Ente schwimmen!
Ich bin nur froh, dass ich mich normal verhalte, dachte unser Vogel. Und dann ging er schlafen und hängte sich dabei mit dem Kopf nach unten an einen Zweig.
"Verkehrte Welt!" lachte der Waldgeist. "Da hängt sich der Vogel wie eine Fledermaus auf!"

Schlaft schön!!:sleep
 

Marchocias

Lord of Demons
Der Wolf und der Fuchs

Der Wolf und der Fuchs gehen miteinander durch den Wald. Da sagt der Wolf:
"Rotfuchs, gib mir etwas zu fressen, oder ich fresse dich!"
Der Fuchs antwortet: "Ich kenne einen Bauern, und dieser Bauer hat zwei Hühner in seinem Garten. Wenn du willst, holen wir uns eins."
"O ja," sagt der Wolf, "das ist mir recht."
Sie gehen also miteinander zu dem Garten des Bauern. Der Fuchs geht leise und langsam um den Garten und holt endlich eines der beiden Hühner. Er bringt es dem Wolf und sagt: "Hier hast du etwas zu fressen" und läuft weg.
Der Wolf frißt das Huhn, aber er ist noch hungrig, denn ein Wolf ist immer hungrig. Er geht zurück in den Garten und will das andere der beiden Hühner auch holen. Das andere fängt aber an zu schreien. Die Bauern des Dorfes kommen mit schweren Stöcken und schlagen den Wolf so weich wie Butter.
Am nächsten Tag gehen der Wolf und der Fuchs wieder miteinander durch den Wald. Da sagt der hungrige Wolf wieder:
“Rotfuchs, gib mir etwas zu fressen, oder ich fresse dich!”
Der Fuchs antwortet: “Ich kenne ein Bauernhaus, da bäckt die Bäuerin jeden Abend Brot, und die Frau ist eine gute Bäckerin. Wenn du willst, können wir uns einige Brote holen.”
“Ja, das ist mir recht,” sagt der Wolf, und beide laufen nun miteinander zu dem Bauernhaus.
Der Wolf läuft in die Küche, frißt die frischen Brote schnell auf und ist immer noch hungrig. Erläuft wieder in die Küche und versucht, noch einige Brote zu nehmen. Aber der Teller fällt vom Tisch auf die Erde. Die Bäuerin kommt und ruft ihren Mann. Der Mann ruft die Bauern des Dorfes, und die Bauern kommen mit schweren Stöcken aus dem Dorf und schlagen den Wolf butterweich.
Am nächsten Tag gehen der Wolf und der fuchs wieder miteinander durch den Wald. Da sagt der Wolf zu dem Fuchs:
“Rotfuchs, gib mir etwas zu fressen, oder ich fresse dich!”
Der Fuchs antwortet: “Ich kenne einen reichen Bauern. Dieser Bauer hat viel gutes Fleisch im Keller. Wenn du willst, können wir in den Keller gehen und fressen, so viel wie wir wollen.”
Aber als er dort ankam, stand schon der alte Osterhase da und fragte „Hast du schon wieder alle Ostereier verloren ?“ „Ja“, antwortete ihm Klein Hoppel, „ich weiß auch nicht,, wie das passieren konnte. Ich bin diesmal nur einmal hingefallen, aber anscheinend habe ich alle Ostereier verloren.“ Der alte Osterhase schaute ihn streng an und sagte: „Also, Klein Hoppel, so geht das aber nicht ! Wenn alle Osterhasen ihre Ostereier verlieren würden, dann bekämen ja die Kinder nie Ostereier. Du bleibst jetzt hier und hilfst den anderen Osterhasen, ihre Körbe zu beladen. Dann übst du bis nächstes Jahr richtig das Hoppeln, und das nächste Jahr darfst du es nochmal als Osterhase versuchen !“ Klein Hoppel war natürlich sehr traurig und fing an zu weinen.
Der alte Osterhase nahm ihn auf den Schoß und tröstete ihn. „Weißt du, so schlimm ist das doch nicht. Ich habe, als ich so klein war wie du, auch mal alle Ostereier verloren und durfte sie dann auch nicht mehr austragen. Da war ich auch ganz unglücklich. Aber dann habe ich bis zu dem darauffolgenden Jahr kräftig Hoppeln trainiert und wurde zum besten und schnellsten Osterhasen weit und breit. Das kannst du auch werden. Aber nun müssen wir an die Kinder denken, die ja nachher ihre Ostereier finden wollen, und da haben wir nun keine Zeit mehr zu verlieren“. Er reichte Klein Hoppel sein großes Taschentuch, und Klein Hoppel schneuzte kräftig hinein. „Ja“, sagte er, „ da hast du recht. Ich werde es eben nächstes Jahr wieder probieren, ich bin ja noch klein. Aber, lieber, alter Osterhase, darf ich wenigstens an den Garten von Felix und Max hoppeln, um zu sehen, ob sie Ostereier gefunden haben ?“. „Natürlich“, sagte der alte Osterhase und lächelte Klein Hoppel an, „renn´ schon mal los.“ Das ließ sich Klein Hoppel nicht zweimal sagen und düste davon. Als er am Garten von Felix und Max ankam, sah er, versteckt in den Büschen, wie die beiden mit zwei rießigen Körben voll mit Ostereiern beladen zu ihren Eltern marschierten. „Schaut mal“, sagte Felix, „was wir gefunden haben. Nachdem wir im Garten keine Ostereier gefunden haben, haben wir eben mal draußen auf der großen Wiese nachgeschaut. Und da waren ganz, ganz viele Ostereier, die wir eingesammelt haben!“ Und Max fügte hinzu „Ja, so viele hatten wir noch nie !! Da hat es aber der Osterhase dieses Jahr gut mit uns gemeint“.
Klein Hoppel lachte ganz leise in seinem Versteck und dachte nur:„wenn die beiden nur wüßten ....“ und freute sich mit ihnen.

Schlaft schön!!:sleep
 

Unicorn

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Och jetzt lieg ich die ganze Nacht wach und überlege was aus dem Wolf und dem Fuchs geworden ist .

???????????

Schlaf gut !!!:müde :sleep
 

Marchocias

Lord of Demons
Wie ich zum Knirps wurde!

Plötzlich machte es "Bum!".Der Doktor war ganz groß und ich war gerademal so groß wie sein Daumen.Ich verstand die Welt nicht mehr.Da sagte der Doktor:"Na, wie gefalle ich dir als Riese? Oder wie gefällst du dir als Knirps?" Darauf wusste ich keine antwort ich hatte angst vor dem Riesen der da vor mir stannd.
Zitternd sagte ich :"Bitte mach mich groß!" Plötslich viel die Tür auf und der As kleinen Flügeln zuckte, kriegte Rauls Mutter riesige Augen. "Der ist ja echt!", rief sie. "Setze ihn sofort wieder ins Freie, er köddelt sonst dein ganzes Zimmer voll! Außerdem, wie willst du ihn füttern? Willst du jetzt den ganzen Tag lang Fliegen fangen?" "Neiiiin, Mami", sagte Raul. "Er liebt Eiscreme, und von meinem Taschengeld kaufe ich uns so viel davon, dass wir uns jeden Tag restlos damit vollfuttern können!" "Na gut", sagte Rauls Mutter. "Aber wehe, er köddelt mir die Wohnung voll, dann muss er sofort wieder frei gesetzt werden!" Beim Abendessen saß die ganze Familie zusammen. Alle freuten sich auf den Nachtisch - Himbeeren mit Vanilleeis! Raul grinste schon, weil er sich sicher war, dass Klaus kommen und zuschlagen würde. Als sie beim Nachtisch waren, kam Klaus angeflattert und fraß Kira, Rauls kleiner Schwester, die halbe Portion Vanilleeis weg und verklebte sich das pinkfarbene Fell mit der Himbersoße. "Iiiiiih, eine Fledermaus!", rief Kira. "Das ist eine zahme Fledermaus, sie liebt Eiscreme, und wir haben uns angefreundet", sagte Raul. "Dann muss sie aber trotzdem nicht meinen Nachtisch verspachteln!", schimpfte Kira. Rauls Mutter, die fast ebenso erschrocken war wie Kira, sagte: "Hört auf, euch zu streiten. Ich glaube, das mit der Fledermaus wird nicht so einfach klappen. Aber ich habe einen Vorschlag. Jedes mal, wenn es bei uns Eis gibt, heben wir eine Portion für das rosa Flattertier auf, und es kann kommen und mit uns essen. Und Raul kann von seinem Taschengeld für sich und seinen neuen Freund Eis kaufen, soviel er möchte, von mir aus, bis euch beiden richtig schlecht wird. Nur, hier im Haus bleiben kann das Tierchen nicht - es ist die Freiheit gewohnt, und wenn es in unserem Wohnzimmer herumfliegen würde, würde es doch nur an den Gardinen hängen bleiben." Raul war mit dieser Lösung nicht ganz einverstanden, wusste aber auch keine Bessere. Und so trafen sich Raul und Klaus fast jeden Tag zum Eisessen am Kiosk, und wenn es zuhause Eis zum Nachtisch gab, wurde immer noch ein großer Teller für die kleine rosa Fledermaus beiseite gestellt.

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Marchocias

Lord of Demons
Tips und Taps

Frauchen liebte ihre kleinen, drolligen Kätzchen Tips und Taps sehr und spielte oft mit ihnen. Dabei pflegte sie zu sagen: "Wenn ihr größer seid, dürft ihr auch hinaus. Draußen wird es euch bestimmt gut gefallen. Schaut euch jetzt gründlich drinnen um!"
Und das taten die beiden. Ganz genau erkundeten sie ihre Umgebung. Tips lag gern auf dem Rücken und sah sich die weiße Decke an. Taps untersuchte lieber das bunte Muster der Tapeten. Beide aber liebten den weichen, roten Teppich, auf dem sie so schön laufen und spielen konnten. Und dann war der Tag da, an dem die beiden zum ersten Mal in den Hof hinaus durften.
"Mir gefällt's da nicht, weil der weiche Teppich fehlt", flüsterte Taps.
"Oh, wie hart die Steine sind!" bestätigte Tips.
"Schau mal, die Decke bewegt sich!" rief Taps erstaunt.
"Auch ist sie mal weiß und mal blau!"
Dann entdeckte Tips, dass die Wnde nicht bis zur Decke reichten.
"Schauen wir mal nach, was dahinter ist!"
Sie kletterten auf den Zaun und landeten auf einer Wiese.
"Schön!" rief Tips begeistert aus. "Der Teppich ist auch weich, aber grün. Auch sind schöne bunte Muster drin!"
Dann wetzten sie ihre Krallen an einem Baum. Dabei sah sich Taps um und entdeckte einen Bach. Die Kätzchen liefen gleich hin.
"Oh, das Wasser bewegt sich! Ob wir wohl davon trinken können?"staunte Tips.
Und dann begann es zu regnen.
"Oh, weh!" jammerte Taps. "Die Decke ist undicht! Da sickert Wasser durch!"
Schnell liefen beide zurück.
"Nun, wie war's? Hat's euch draußen gefallen?" frage das Frauchen.
Schön ist's schon, dachte Taps, aber die Decke muss unbedingt repariert werden.

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Marchocias

Lord of Demons
Die Bäume und die Axt

Ein Holzfäller ging in den Wald und fragte die Bäume, ob er einen von ihnen fällen und daraus einen Stiel für seine Axt machen dürfte. Die meisten Bäume standen schon lange im Wald. Sie waren alt, stämmigund so dick, dass ein Mann sie nicht mit den Armen umfassen konnte. Sie kamen sich wichtig vor und fanden es richtig, dass der Mann um Erlaubnis gebeten hatte. Darum sagten sie zum Mann: "Deine Bitte ist recht bescheiden. Du kannst den jungen, alleinstehenden Schößling dort nehmen."
Dabei zeigten sie auf eine Esche, die noch so jung war, dass ihr Stamm nicht einmal so dick wie das Handgelenk des Mannes war. Die Esche war aber vorher nicht gefragt worden.

Der Holzfäller dankte den Bäumen für ihre Freundlichkeit und fällte die Esche, bevor die Bäume vielleicht ihre Meinung änderten. Aus dem Eschen holz machte er einen schönen, starken Stiel für seine Axt. Kaum aber hatte die Axt einen neuen Stiel, da begann der Holzfäller auch schon mit der Arbeit. Jetzt fragte er nicht mehr um Erlaubnis, sondern fällte jeden Baum, der ihm Wege stand - klein oder groß. Da erkannten die Bäume, wie dumm sie gehandelt hatten und sagten traurig: "Wir sind selbst schuld daran, dass wir sterben. An das Leben der jungen Esche haben wir auch nicht gedacht, als wir dem Holzfäller die Erlaubnis gaben, sie zu fällen. Hatten wir überhaupt ein Recht dazu? Wir hätten sie verteidigen müssen!"

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Marchocias

Lord of Demons
Das kleine, rote Hühnchen

Auf einem Bauernhof lebte ein kleine, rotes Huhn. Eines Tages fand es ein paar Weizenkörner und nahm sich vor, daraus Brot zu backen.
"Wer hilft mir, die Weizenkörner zu sähen?" rief das kleine, rote Hühnchen ganz aufgeregt.
"Ich nicht", sagte die Katze, "ich will mich in die Sonne legen."
"Ich auch nicht", grunzte das Schwein, "ich will mich im Schlamm wälzen."
"Ich auch nicht", quiekte die Ratte, "ich sammle Futter für den Winter!"
"Dann werde ich es allein tun", sagte das kleine, rote Hühnchen.
Bald standen dicke, gelbe Ähren da.
"Wer hilft mir bei der Ernte?" fragte das kleine, rote Hühnchen.
"Ich nicht", sagte die Katze.
"Ich auch nicht", grunzte das Schwein.
"Ich auch nicht", quiekte die Ratte.
"Dann werde ich es allein tun", sagte das kleine, rote Hühnchen.
Und als es alle Ähren geschnitten hatte, fragte es wieder: "Wer hilft mir, die Weizengarben zur Mühle zu bringen?"
"Ich nicht", sagte die Katze.
"Ich auch nicht", grunzte das Schwein.
"Ich auch nicht", sagte die Ratte.
"Dann werde ich es allein tun", sagte das kleine, rote Hühnchen wieder und tat es.
Bald kam es mit einem Säckchen Mehl von der Mühle und sagte: "Wer hilft mir, es zum Bäcker zu bringen, damit er daraus Brot bäckt?"
Und wieder wollte niemand dem kleinen, roten Hühnchen helfen. Bald kam das kleine, rote Hühnchen mit einem herrlich duftenden Brot zurück und fragte: "Wer hilft mir, das Brot zu essen?"
Da meldeten sich gleich alle drei. Aber da sagte das kleine, rote Hühnchen: "Das könnte euch so passen!" und aß alles alleine auf.



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Marchocias

Lord of Demons
Die Lerche und der Bauer

Eine Lerche hatte ihr Nest in einem Getreidefeld. Noch bevor die Lerchenjungen flügge waren, kam eines Tages dr Bauer vorbei und schaute nach seinem Getreide. "Es reift gut", sprach er. "Ich glaube, es ist an der Zeit, dass ich meine Nachbarn aufsuche und sie bitte, mir bei der Ernte zu helfen."
Die jungen Lerchen bekamen es mit der Angst zu tun.
"Schnell, Mutter, wir müssen weg von hier!" piepsten sie alle.
Doch Mutter Lerche beruhigte sie: "Wenn ein Mann sagt, er müsse mit den Nachbarn sprechen, dann hat er es nicht wirklich eilig. Wir haben noch viel Zeit."
Ein paar Tage später kam der Bauer wieder zum Feld. Nun war das Getreideso reif, dass die Körner schon zu fallen begannen.
"Ich muss mir sofort ein paar Männer zum Mähen nehmen, sonst ist mein Getreide verloren."
"Kommt, Kinder", sagte die Mutter Lerche nun. "Jetzt verlässt sich der Bauer auf sich selbst und nicht mehr auf die Hilfe der Nachbarn. Jetzt müssen wir schnell weg von hier."

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Marchocias

Lord of Demons
Das frierende Gespenst

"Huhuhuuuuuu!" hallte eine tiefe hohle Stimme durch den Saal des Schlosses. Die Geisterstimme eines Gespenstes. Den Leuten, die das Spukschloss besuchten, lief es schaudernd den Rücken hinunter.

Eines Tages fragte das Gespenst den Schlossherrn: "Warum darf ich beim Spucken nichts Vernünftiges tragen? Mir ist es zu kalt im Saal. Wenn hier nicht bald etwas anders wird, muss ich das Schloss verlassen."
Bitte geh' nicht!" bat der Schlossherr. "Die Leute kommen doch, um dich zu hören. Und ich brauche die Geldeinnahmen, damit ich das Schloss aufrecht erhalten kann."
"Dann gibt mir Geld, damit ich einkaufen gehen kann", sagte das Gespenst.
Bald darauf schwebte es davon. Natürlich konnte niemand das Gespenst sehen. Daher fuhr der Verkäufer erschrocken zusammen, als dichzt neben ihm eine hohle Stimme sagte: "Ich brauche etwas Warmes zum Anziehen."
Und als sich dann ein Overall plötzlich von selbst zu bewegen schien, da fielen dem Verkäufer fast die Augen aus dem Kopf. Dann füllt sich der Overall und die hohle Stimme sagte: "Diesen hier nehme ich!"
Das Geld legte das Gespenst auf den Tresen und schwebte mit dem Overall davon. Die Leute schrien und kreischten, als sich der kopflose Overall in die Lüfte hob und in Richtung Schloss davon flog. Der Schlossherr hängte sogleich ein neues Schild ans Tor: "Jetzt ist das Gespenst nicht nur zu hören, sondern auch zu sehen."
Das Gespenst jagte den Leuten auch weiterhin kalte Schauer über den Rücken und brachte mehr Geld ein als je zuvor. Und da es jetzt nicht mehr fror, gefiel ihm seine Arbeit wieder.

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Marchocias

Lord of Demons
Der Schwan und die Krähe

Eine Krähe sah einen schwan auf dem Teich schwimmen und wurde bei seinem Anblick ganz neidisch.
"Wenn ich doch auch nur so weiße Federn hätte!" seuftzte die Krähe. Ihre Federn waren pechschwarz, doch ebenfalls sehr schön. Aber ihr waren sie nicht gut genug. Sie wollte weiße Federn haben. Sie beobachtete aufmerksam den Schwan und überlegte bei sich, warum seine Federn weiß waren.
"Der Schwan ist fast immer im Wasser", sagte die Krähe. "Sicher sind seine Federn darum so weiß."
Sie verliess den Ort, wo sie bisher gelebt hatte und wo es für sie zu fressen gab. Von nun an lebte sie am Fluss, direkt am Wasser in der Hoffnung, auch so ein schönes weißes Gefieder wie der Schwan zu bekommen. Die Krähe lernte es, im fließenden Wasser zu schwimmen, badete in den Teichen der Umgebung und wusch ihre Federn mehrmals am Tag. Doch alles Waschen half nichts. Ihre pechschwarzen Federn wurden nicht weiß. Sie wurde zusehens dünner, da das Futter der Schwäne ihr nicht schmeckte. Bald merkte sie, wie dumm sie war und kehrte schnell zurück in ihre alte Umgebung.



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Marchocias

Lord of Demons
Balduin der Drache

Es war einmal ein kleiner Drachenjunge. Er hieß Balduin und lebte mit seiner kleinen Schwester Jule und seinen Eltern in einer großen Höhle in der Spitze eines hohen Berges. Außerdem lebten noch sein alter Großvater und seine schwerhörige Großtante Lotte mit ihnen in der Höhle.

Balduins Vater, er hieß Ferdinand, war ein riesiger, unheimlich starker Drache mit einer schillernden Blaufärbung. Seine Mutter Olivia dagegen war eine zierliche, sehr hübsche goldene Drachendame. Balduin selber war knallrot und seine kleine Schwester giftgrün.

Mit den Drachenfarben hat es so seine Bewandnis. Die Färbung eines Drachen ist umso leuchtender, je jünger er ist. Erst im Erwachsenenalter verwandelt sich die leuchtende Kinderfarbe in eine kräftige Erwachsenenfarbe. Wenn die Drachen alt werden, wird die Farbe immer dunkler. Balduins Großvater zum Beispiel war früher von einem kräftigen ehrfurchtgebietenden Burgunderrot gewesen. Doch inzwischen war dieses Rot zu einem dunklen Braunton geworden.

Wenn sein Großvater im hinteren dunklen Teil der Höhle einschlief, erschreckte er Balduin und Jule manchmal zu Tode, wenn er sich unvermutet bewegte, weil er dort hinten im Dunklen einfach nicht zu sehen war. Großtante Lottes Farbe hatte sich mit dem Alter von einem satten Orangeton zu einem matten Nußbraun gewandelt.

Die Drachenhöhle war groß und gemütlich. Drachen beziehen im Allgemeinen große Höhlen, die es schon gibt und die sie sich dann so zurecht machen, wie es ihnen gefällt. Mit ihrem Drachenfeuer können Drachen sogar Steine schmelzen, wenn sie es gut beherrschen. Aber das ist sehr anstrengend und nur starke Drachen halten das lange aus.

Diese Höhle aber war anders. Balduins Vater hatte sich in den Berg verliebt, als er ihn das erste Mal sah und hatte unbedingt dort wohnen wollen. Er hatte lange nach einer ausbaufähigen Höhle gesucht, aber nichts Passendes gefunden. Unten am Fuß des Berges war ein kleines Loch, doch das war zu feucht zum Ausbauen gewesen. Drachen mögen Wasser nicht besonders, weil es nach jedem Naßwerden immer eine Weile dauert, bis ihr Feuer wieder geht.

Also hatte Balduins Vater ganz einfach angefangen, eine Höhle in die Spitze des Berges zu machen. Er wollte schon immer weit oben wohnen. Das war ein geradezu unerhörtes Unternehmen gewesen und nicht wenige Drachen hatten ihm seinen Untergang prophezeit. Er würde ausbrennen, hatten sie vorhergesagt.

Ferdinand aber ließ sich nicht beirren. Mit genügend Geduld und Kraft müßte auch diese Aufgabe zu schaffen sein, hatte er immer erwidert. Er brauchte ein ganzes Jahr, um die Höhle bezugsfertig zu machen und seine Verlobte Olivia hatte die ganze Zeit auf ihn gewartet. Das ist eigentlich nicht Drachenart, denn Drachen sind zimlich ungeduldig, doch das tollkühne Unternehmen imponierte ihr.

Als die Höhle endlich fertig war, waren die beiden Drachen eingezogen und kurz darauf hatte die Olivia ein Ei gelegt. Als daraus Balduin geschlüpft war, legte sie ein zweites Ei, aus dem dann seine Schwester Jule kroch.

Von Anfang an hatte Olivias schwerhörige Tante Lotte mit in der Höhle gewohnt. Ferdinand hatte für sie eine kleine Extra-Höhle gemacht, die sogar einen eigenen kleinen Eingang hatte.

Tante Lottchen war schon seit langer Zeit allein und konnte nicht mehr richtig für sich selber sorgen. Zuerst waren Ferdinand und Olivia der Situation mißtrauisch gegenüber gestanden, aber Tante Lottchen erwies sich als unschätzbare Hilfe beim Hüten der beiden quirligen Kinder.

Balduins Opa, der Vater von Ferdinand, war erst später zu ihnen gezogen. Er war schon sehr alt und verbrachte die meiste Zeit dösend im hinteren Teil der Höhle.

Wenn er aber wach war, konnte er die kleinen Drachen stundenlang mit seinen Geschichten in seinen Bann ziehen. Alles in allem waren alle zufrieden dort oben in ihrer Höhle.

Balduin hatte sein eigenes kleines Abteil in einer der hinteren Ecken der Höhle. Er hatte es sich dort richtig gemütlich gemacht und sogar ein kleines ganz geheimes Versteck gemacht, in dem er all seine allergeheimsten Dinge verstecken konnte. Obwohl sein Schwesterchen so neugierig war, hatte sie das Versteck noch nie gefunden.

Jule hatte auch so ein kleines Abteil für sich. Für Baldiuns Geschmack war das Abteil allerdings zu nah an seinem, denn so kam es viel zu oft vor, daß Jule bei ihm herumhing. Aber trotz seiner ablehnenden Haltung war er manchmal doch ganz froh, wenn nachts ihr kleiner warmer Körper in sein Schlafnest schlüpfte, weil sie schlecht geträumt hatte und sich nun so ganz allein schrecklich fürchtete. Dann kam er sich schon richtig groß und stark vor.


Schlaft schön!!:sleep
 
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