deidei
Board-Rentner
Hohes Gericht, geehrte Herren Geschworene: Nur weil unsere Demokratie die Rede-, Presse- und Meinungsfreiheit garantiert, heißt das noch lange nicht, dass sie tatenlos zusehen sollte, wie totalitäre Kräfte versuchen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu unterwandern. Vielmehr müssen Maßnahmen ergriffen werden, um Gefahren für unsere Gesellschaftsordnung abzuwenden, egal, ob diese von Links, von Rechts oder von Roland Koch ausgehen. Daher stelle ich einen Verbotsantrag für die Zeichentrickserie „Die Schlümpfe“.
„Die Schlümpfe“ sollen Kinder spielerisch an totalitäre Gesellschaftsformen –insbesondere den Faschismus- gewöhnen und sie dafür begeistern. Dafür lassen sich folgende Argumente finden:
1) Die Schlümpfe leben in keiner demokratischen Gesellschaft. Es gibt weder freie, noch unfreie Wahlen.
2) Das Schicksal des Schlumpfvolkes liegt ganz in den Händen des selbsternannten Führers „Papa“ Schlumpf. Dieser darf nicht als Monarch interpretiert werden, denn dafür fehlt ihm die adelsgeschlechtliche Legitimation, beziehungsweise die Berufung auf ein Gottesgnadentum oder Ähnliches. Auch ist sein Verhalten frei von der für Monarchen üblichen Distanzhaltung zum gemeinen Volk, sondern er zeichnet sich im Gegenteil durch eine aufgesetzte Nähe zum Pöbel aus, die ihm seine uneingeschränkte Vorherrschaft sichern soll.
3) Die Rolle der Frau in dem Zwergenstaat ist eindeutig: Sie hat sich still zu verhalten und ihren traditionellen Pflichten nachzukommen. Dies wird daran deutlich, dass man kaum weibliche Schlümpfe zu Gesicht bekommt (Ausnahme: „Schlumpfine“ und ein Mädchen aus der Jungschar), diese sich also ganz offensichtlich im Hause aufzuhalten haben. Und das Bild welches die „Schumpfine“ vermittelt, lässt keinen Spielraum für Interpretationen: Sie ist ein blondes, kurzberocktes Objekt der Begierde, dem die klischeehaften Attribute und Charaktermerkmale der Frau als Schlichterin und Wahrerin des inneren Friedens zugeteilt werden – für den Handlungsverlauf aller Episoden ist sie unwichtig, dient sie doch höchstens mal als hilfloses Opfer, welches von den Männerfiguren gerettet werden muss. Dr. Fritz Ngombes Interpretation der „Schlumpfine“ als „drag-queen“ und transsexuellen Grenzüberschreiter in einer mono-geschlechtlichen Gesellschaft von Selbstbefruchtern darf also getrost als liberales Wunschdenken abgetan werden.
4) Ein weiteres typisches Merkmal totalitärer Systeme ist die Uniformierung. Dieses kann auch bei den Schlümpfen beobachtet werden, die alle in die selben schlichten Gewänder gehüllt sind und Abweichungen von der Norm nur dort tolerieren, wo sie Zeichen der beruflichen Klassifizierung oder der hierarchischen Rangordnung: Deswegen trägt der Koch eben eine Kochmütze und der Führerschlumpf die auffällig einzigartige, rote Uniform.
5) Parallel zu der optischen Uniformierung, zeichnen sich faschistische Regimes auch durch geistige Gleichschaltung aus: Die Sprache verliert ihre Unschuld und wird Instrument der Unterdrückung. So auch hier. Unter der Junta des blauen Duce „Papa“ Schlumpf ist die Artikulationsfähigkeit des Volkes sichtbar degeneriert: Der Wortstamm „schlumpf“ und seine Varianten können –ähnlich dem englischen „fuck“- nicht nur nahezu jede Wortform annehmen (Substantiv: „Ach du lieber Schlumpf“, Verb: „Lasst uns hinüberschlumpfen“, Adjektiv: „Ein schlumpfiges Vergnügen!“), sondern darüber hinaus auch nahezu jede Bedeutung: Das Verb „schlumpfen“ kann von „umarmen“ über „bauen“ bis hin zu „vergasen“ ALLES bedeuten! Hierdurch ist es dem Despoten „Papa“ Schlumpf möglich, verbrecherische Befehle zu erteilen und sich im Nachhinein unter Berufung auf deren inhaltliche Zweideutigkeit reinzuwaschen.
6) Wer bis jetzt noch der Meinung ist, dass man all die eben genannten Faktoren auch auf den real existierenden Sozialismus anwenden könne und versucht die Tyrannei der Blaumänner in ein kommunistisches Utopia umzudeuten, der ignoriert, dass die Schlümpfe das Kollektiv und die Gemeinschaft, genau wie der Faschismus, nur vordergründig wertschätzen, weil sie dadurch die Herrschaft des Einzelnen stärken und nicht wie im Sozialismus den einzelnen Herrscher als Erfüller der Parteilinie sehen. Es gibt zu diesem Punkt eine entlarvende Episode in der nach einer Versammlung des Volkskörpers der greise Diktator „Papa“ Schlumpf seiner Funktionen und Ämter enthoben wird. An seine Stelle treten Sowjets und sein Ziehsohn „Schlaubi“. Deren erstes Projekt ist der Bau eines Dammes (seit jeher ein Musterobjekt linker Diktatoren wie Nasser, Stalin und Hoover). Es kommt aber aufgrund von Zwistigkeiten zu Pfusch und Terminverzögerungen und am Ende sehen die Schlümpfe ein, dass sie alleine nicht für sich sorgen können und erbitten die Rückkehr ihres Führers.
(Kurze Ergänzung: In der Fachliteratur herrscht noch Uneinigkeit, ob „Schlaubi“ als rechte Hand des Diktators gesehen werden soll. Dafür spräche zum Beispiel seine Brille, Modell Himmler. Andererseits könnte es ein, dass der offensichtlich einzige Vertreter der Intelligenzija nur deswegen Eingang in die Serie fand, weil man ihn als Objekt des Spottes und gelegentlicher Handgreiflichkeiten braucht, um so die Jugend vor dem Televisionsgerät gegen die Bildungselite aufzuhetzen!)
7) Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl an Indizien für die verfassungsfeindliche Gesinnung der vermeintlichen Kinderserie: die verdächtig hohen Einschaltquoten der Serie in Argentinien, Italien und Japan; die Überbetonung nationaler Elemente durch häufiges rituelles Absingen der Hymne [La La Lalala Laa...]; die angebliche ständige Bedrohung durch den bösen Magier und seine Katze Azrael [deren Name sich ohne großen Aufwand in „Israel“ ändern lässt und damit die perfide antisemitische Propaganda entlarvt!] etc.
Wegen den eben genannten Gründen sehe ich eine Gefährdung der deutschen Jugend gegeben und verlange die Indizierung und Beschlagnahmung aller Produkte der „Schlümpfe“. Hohes Gericht, lassen sie sich nicht von der bunten und scheinbar harmlosen Fassade blenden, denn schon immer hat sich die Fratze des Bösen hinter dem angeblich Normalen versteckt!
„Die Schlümpfe“ sollen Kinder spielerisch an totalitäre Gesellschaftsformen –insbesondere den Faschismus- gewöhnen und sie dafür begeistern. Dafür lassen sich folgende Argumente finden:
1) Die Schlümpfe leben in keiner demokratischen Gesellschaft. Es gibt weder freie, noch unfreie Wahlen.
2) Das Schicksal des Schlumpfvolkes liegt ganz in den Händen des selbsternannten Führers „Papa“ Schlumpf. Dieser darf nicht als Monarch interpretiert werden, denn dafür fehlt ihm die adelsgeschlechtliche Legitimation, beziehungsweise die Berufung auf ein Gottesgnadentum oder Ähnliches. Auch ist sein Verhalten frei von der für Monarchen üblichen Distanzhaltung zum gemeinen Volk, sondern er zeichnet sich im Gegenteil durch eine aufgesetzte Nähe zum Pöbel aus, die ihm seine uneingeschränkte Vorherrschaft sichern soll.
3) Die Rolle der Frau in dem Zwergenstaat ist eindeutig: Sie hat sich still zu verhalten und ihren traditionellen Pflichten nachzukommen. Dies wird daran deutlich, dass man kaum weibliche Schlümpfe zu Gesicht bekommt (Ausnahme: „Schlumpfine“ und ein Mädchen aus der Jungschar), diese sich also ganz offensichtlich im Hause aufzuhalten haben. Und das Bild welches die „Schumpfine“ vermittelt, lässt keinen Spielraum für Interpretationen: Sie ist ein blondes, kurzberocktes Objekt der Begierde, dem die klischeehaften Attribute und Charaktermerkmale der Frau als Schlichterin und Wahrerin des inneren Friedens zugeteilt werden – für den Handlungsverlauf aller Episoden ist sie unwichtig, dient sie doch höchstens mal als hilfloses Opfer, welches von den Männerfiguren gerettet werden muss. Dr. Fritz Ngombes Interpretation der „Schlumpfine“ als „drag-queen“ und transsexuellen Grenzüberschreiter in einer mono-geschlechtlichen Gesellschaft von Selbstbefruchtern darf also getrost als liberales Wunschdenken abgetan werden.
4) Ein weiteres typisches Merkmal totalitärer Systeme ist die Uniformierung. Dieses kann auch bei den Schlümpfen beobachtet werden, die alle in die selben schlichten Gewänder gehüllt sind und Abweichungen von der Norm nur dort tolerieren, wo sie Zeichen der beruflichen Klassifizierung oder der hierarchischen Rangordnung: Deswegen trägt der Koch eben eine Kochmütze und der Führerschlumpf die auffällig einzigartige, rote Uniform.
5) Parallel zu der optischen Uniformierung, zeichnen sich faschistische Regimes auch durch geistige Gleichschaltung aus: Die Sprache verliert ihre Unschuld und wird Instrument der Unterdrückung. So auch hier. Unter der Junta des blauen Duce „Papa“ Schlumpf ist die Artikulationsfähigkeit des Volkes sichtbar degeneriert: Der Wortstamm „schlumpf“ und seine Varianten können –ähnlich dem englischen „fuck“- nicht nur nahezu jede Wortform annehmen (Substantiv: „Ach du lieber Schlumpf“, Verb: „Lasst uns hinüberschlumpfen“, Adjektiv: „Ein schlumpfiges Vergnügen!“), sondern darüber hinaus auch nahezu jede Bedeutung: Das Verb „schlumpfen“ kann von „umarmen“ über „bauen“ bis hin zu „vergasen“ ALLES bedeuten! Hierdurch ist es dem Despoten „Papa“ Schlumpf möglich, verbrecherische Befehle zu erteilen und sich im Nachhinein unter Berufung auf deren inhaltliche Zweideutigkeit reinzuwaschen.
6) Wer bis jetzt noch der Meinung ist, dass man all die eben genannten Faktoren auch auf den real existierenden Sozialismus anwenden könne und versucht die Tyrannei der Blaumänner in ein kommunistisches Utopia umzudeuten, der ignoriert, dass die Schlümpfe das Kollektiv und die Gemeinschaft, genau wie der Faschismus, nur vordergründig wertschätzen, weil sie dadurch die Herrschaft des Einzelnen stärken und nicht wie im Sozialismus den einzelnen Herrscher als Erfüller der Parteilinie sehen. Es gibt zu diesem Punkt eine entlarvende Episode in der nach einer Versammlung des Volkskörpers der greise Diktator „Papa“ Schlumpf seiner Funktionen und Ämter enthoben wird. An seine Stelle treten Sowjets und sein Ziehsohn „Schlaubi“. Deren erstes Projekt ist der Bau eines Dammes (seit jeher ein Musterobjekt linker Diktatoren wie Nasser, Stalin und Hoover). Es kommt aber aufgrund von Zwistigkeiten zu Pfusch und Terminverzögerungen und am Ende sehen die Schlümpfe ein, dass sie alleine nicht für sich sorgen können und erbitten die Rückkehr ihres Führers.
(Kurze Ergänzung: In der Fachliteratur herrscht noch Uneinigkeit, ob „Schlaubi“ als rechte Hand des Diktators gesehen werden soll. Dafür spräche zum Beispiel seine Brille, Modell Himmler. Andererseits könnte es ein, dass der offensichtlich einzige Vertreter der Intelligenzija nur deswegen Eingang in die Serie fand, weil man ihn als Objekt des Spottes und gelegentlicher Handgreiflichkeiten braucht, um so die Jugend vor dem Televisionsgerät gegen die Bildungselite aufzuhetzen!)
7) Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl an Indizien für die verfassungsfeindliche Gesinnung der vermeintlichen Kinderserie: die verdächtig hohen Einschaltquoten der Serie in Argentinien, Italien und Japan; die Überbetonung nationaler Elemente durch häufiges rituelles Absingen der Hymne [La La Lalala Laa...]; die angebliche ständige Bedrohung durch den bösen Magier und seine Katze Azrael [deren Name sich ohne großen Aufwand in „Israel“ ändern lässt und damit die perfide antisemitische Propaganda entlarvt!] etc.
Wegen den eben genannten Gründen sehe ich eine Gefährdung der deutschen Jugend gegeben und verlange die Indizierung und Beschlagnahmung aller Produkte der „Schlümpfe“. Hohes Gericht, lassen sie sich nicht von der bunten und scheinbar harmlosen Fassade blenden, denn schon immer hat sich die Fratze des Bösen hinter dem angeblich Normalen versteckt!