Halli Hallo Hallöle,
als ich letztens durch den Supermarkt meines Vertrauens schlenderte, stiess ich auf Ihr Produkt „Pommersche Gutsleberwurst“.
„Hmm“, dachte ich. „Rügenwalder kaufste ja normal nicht. Aus Prinzip.“
Aber da ich mal irgend was anderes aufs Brot haben wollte, griff ich zu.
Zuhause dann viel mir schon die Flüssigkeit auf, die sich vorne an der Wurst sammelte. Die ist ja (wie sie wohl ganz genau wissen) so schräg abgeschnitten. Zuerst wunderte ich mich und dachte an eine Beschädigung der Verpackung. Nein, sie war nicht beschädigt. Vorne an der Leberwurst sammelte sich Saft! Es ist eine saftige Leberwurst.
Das kannte ich vorher nicht. Die Leberwurst Ihrer Mitbewerber ist einfach nur so ein Brei, der (offensichtlich unter hohem Druck) in eine Pelle reingeschwürgt wurde. Ihre Leberwurst ist dagegen richtig locker und leicht.
Auch der Geschmack trifft meinen eigenen genau. Die Konkurrenz ist dagegen eigentlich sehr bitter.
Ich bin von Ihrer Leberwurst begeistert!
„Aber Moment mal! Was hat der Typ da oben gerade geschrieben?“ werden Sie denken.
Zitat: „Rügenwalder kaufste ja normal nicht. Aus Prinzip.“
Dass Sie ein hochwertiges Produkt herstellen wissen Sie bestimmt.
Aber warum habe ich Rügenwalder vorher nie gekauft?
Ganz einfach:
Wegen der Werbung.
Die Szene spielt sich offenbar im Mittelalter ab. Da kommt ein gutaussehender junger Mann in eine Metzgerei und verlangt schlicht und ohne Gruss:
„RÜGENWALDER!“
Klingt fast so wie: „Das ist ein Überfall!“
Der Dame hinterm Tresen kommt das auch ziemlich unheimlich vor (wahrscheinlich unheimlich doof). Mit verkniffenem Lächeln fragt sie (ebenfalls grusslos):
„Teewurst?“
Was erwidert diese Blödbacke?
„RÜGENWALDER! DIE MIT DER MÜHLE!“
Jetzt geht es schnell:
„Wieviele?“
„ALLE!!! Und keine Mucken, sonst knallts!“
…Nee… den letzten Satz sagt er gar nicht… Man ist aber dazu geneigt zu vermuten, dass er das am liebsten sagen würde.
Mit seiner ruhigen aber bestimmten Art und diesem diabolischen Grinsen erweckt dieser möchtegern Sunnyboy bei mir allerdings eher den Eindruck eines entflohenen Psychopaten. Einer lebenden Zeitbombe kurz vor der Zündung. Ich kann die Dame vom wurststand sehr gut verstehen. Vor ihr steht jemand, dessen Wünschen man besser kommentarlos nachkommt. Sonst könnte es sein, dass der Feierabend schon gelaufen ist.
Dann reitet der Typ… offensichtlich zur rügenwalder Mühle!!!
Mal ehrlich: Ist das nicht verarsche? Wie darf ich das denn verstehen? Die von der Mühle machen die Wurst die in der Schlachterei verkauft wird. Und die kaufen das Zeug dann selber zurück? Und zwar alles?
Egal.
Bei der Mühle wird ein rauschendes Fest gefeiert und es erklingt ein unschönes Lied.
„Rügenwalder Mühlenfest lebe hoch!“
Also wirklich: Haben Sie sich über diese Aussage mal Gedanken gemacht? Kann man ein Fest hochleben lassen? Lässt man nicht eher Menschen durch ein Fest hochleben?
Oder wird da ein Fest für ein Fest gemacht?
Aber ich denke mal, ich mache mir da gerade mehr Gedanken drum als die Werbefirma, die Sie mit dem Fernsehspot beauftragt haben.
Der Sänger ist doch der besoffene Polier von der Baustelle von nebenan, oder?
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ihre Leberwurst ist klasse, aber mit der Werbung sollten Sie es lieber wie die Firma Alpia halten, dann klappts auch mit dem Nachbarn…
Warum ich letztlich doch gekauft habe? Ganz einfach:
Ich habe mir mal die Verpackung genauer angesehen und habe gelesen, dass Rügenwalder gar nicht von der Insel Rügen kommt, sondern aus Bad Zwischenahn. Da wollte ich als Delmenhorster doch mal die Firmen in der Region stärken.
Viele Grüsse von Ihrem neuen Fan aus Delmenhorst
(Da stand mal mein Name)
kalli@laber-board.com
www.laber-board.com
P.S.
Zum Abschluss noch eine Anmerkung:
Eine Mühle bringe ich eigentlich weniger mit Fleischerzeugnissen in Verbindung, sondern eher mit Backwaren…
Wer hat sich diese Mühle denn ausgedacht?
als ich letztens durch den Supermarkt meines Vertrauens schlenderte, stiess ich auf Ihr Produkt „Pommersche Gutsleberwurst“.
„Hmm“, dachte ich. „Rügenwalder kaufste ja normal nicht. Aus Prinzip.“
Aber da ich mal irgend was anderes aufs Brot haben wollte, griff ich zu.
Zuhause dann viel mir schon die Flüssigkeit auf, die sich vorne an der Wurst sammelte. Die ist ja (wie sie wohl ganz genau wissen) so schräg abgeschnitten. Zuerst wunderte ich mich und dachte an eine Beschädigung der Verpackung. Nein, sie war nicht beschädigt. Vorne an der Leberwurst sammelte sich Saft! Es ist eine saftige Leberwurst.
Das kannte ich vorher nicht. Die Leberwurst Ihrer Mitbewerber ist einfach nur so ein Brei, der (offensichtlich unter hohem Druck) in eine Pelle reingeschwürgt wurde. Ihre Leberwurst ist dagegen richtig locker und leicht.
Auch der Geschmack trifft meinen eigenen genau. Die Konkurrenz ist dagegen eigentlich sehr bitter.
Ich bin von Ihrer Leberwurst begeistert!
„Aber Moment mal! Was hat der Typ da oben gerade geschrieben?“ werden Sie denken.
Zitat: „Rügenwalder kaufste ja normal nicht. Aus Prinzip.“
Dass Sie ein hochwertiges Produkt herstellen wissen Sie bestimmt.
Aber warum habe ich Rügenwalder vorher nie gekauft?
Ganz einfach:
Wegen der Werbung.
Die Szene spielt sich offenbar im Mittelalter ab. Da kommt ein gutaussehender junger Mann in eine Metzgerei und verlangt schlicht und ohne Gruss:
„RÜGENWALDER!“
Klingt fast so wie: „Das ist ein Überfall!“
Der Dame hinterm Tresen kommt das auch ziemlich unheimlich vor (wahrscheinlich unheimlich doof). Mit verkniffenem Lächeln fragt sie (ebenfalls grusslos):
„Teewurst?“
Was erwidert diese Blödbacke?
„RÜGENWALDER! DIE MIT DER MÜHLE!“
Jetzt geht es schnell:
„Wieviele?“
„ALLE!!! Und keine Mucken, sonst knallts!“
…Nee… den letzten Satz sagt er gar nicht… Man ist aber dazu geneigt zu vermuten, dass er das am liebsten sagen würde.
Mit seiner ruhigen aber bestimmten Art und diesem diabolischen Grinsen erweckt dieser möchtegern Sunnyboy bei mir allerdings eher den Eindruck eines entflohenen Psychopaten. Einer lebenden Zeitbombe kurz vor der Zündung. Ich kann die Dame vom wurststand sehr gut verstehen. Vor ihr steht jemand, dessen Wünschen man besser kommentarlos nachkommt. Sonst könnte es sein, dass der Feierabend schon gelaufen ist.
Dann reitet der Typ… offensichtlich zur rügenwalder Mühle!!!
Mal ehrlich: Ist das nicht verarsche? Wie darf ich das denn verstehen? Die von der Mühle machen die Wurst die in der Schlachterei verkauft wird. Und die kaufen das Zeug dann selber zurück? Und zwar alles?
Egal.
Bei der Mühle wird ein rauschendes Fest gefeiert und es erklingt ein unschönes Lied.
„Rügenwalder Mühlenfest lebe hoch!“
Also wirklich: Haben Sie sich über diese Aussage mal Gedanken gemacht? Kann man ein Fest hochleben lassen? Lässt man nicht eher Menschen durch ein Fest hochleben?
Oder wird da ein Fest für ein Fest gemacht?
Aber ich denke mal, ich mache mir da gerade mehr Gedanken drum als die Werbefirma, die Sie mit dem Fernsehspot beauftragt haben.
Der Sänger ist doch der besoffene Polier von der Baustelle von nebenan, oder?
Lange Rede, kurzer Sinn:
Ihre Leberwurst ist klasse, aber mit der Werbung sollten Sie es lieber wie die Firma Alpia halten, dann klappts auch mit dem Nachbarn…
Warum ich letztlich doch gekauft habe? Ganz einfach:
Ich habe mir mal die Verpackung genauer angesehen und habe gelesen, dass Rügenwalder gar nicht von der Insel Rügen kommt, sondern aus Bad Zwischenahn. Da wollte ich als Delmenhorster doch mal die Firmen in der Region stärken.
Viele Grüsse von Ihrem neuen Fan aus Delmenhorst
(Da stand mal mein Name)
kalli@laber-board.com
www.laber-board.com
P.S.
Zum Abschluss noch eine Anmerkung:
Eine Mühle bringe ich eigentlich weniger mit Fleischerzeugnissen in Verbindung, sondern eher mit Backwaren…
Wer hat sich diese Mühle denn ausgedacht?