Libeskind...Freedom Tower

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New York (dpa) - Der kühne Entwurf des Stararchitekten Daniel Libeskind für die Neubebauung von Ground Zero wird nun nach einem Monate langen Streit mit einigen deutlichen Abstrichen verwirklicht. Aber auch der Architekt David Childs, den die Investoren Libeskind als Partner aufgezwungen hatten, konnte nicht alle seine Vorstellungen durchsetzen, hieß es in New Yorker Medienberichten.

Am selben Tag wollte der Gouverneur des Bundesstaates New York, George Pataki, den endgültigen Bauplan für den Freedom Tower und die weiteren Bauten auf dem Areal des von Terroristen zerstörten World Trade Centers vorstellen. Nach Angaben der «New York Times» musste Libeskind ausgerechnet beim Freedom Tower, dem Herzstück seines Entwurfes, erhebliche Änderungen hinnehmen. Es handle sich um einen mühsam ausgehandelten Kompromiss zwischen Libeskind und dem vom Pächter des früheren World Trade Center, Larry Silverstein, beauftragten Architekten Childs. Es bleibt aber dabei, dass der Freedom Tower der höchste Turm der Welt wird.

Nach den Medienberichten konnte sich Libeskind aber mit der symbolträchtigen Höhe des Turmes durchsetzen. Er wird 1776 Feet oder 541 Meter hoch über Manhattan ragen. Im Jahre 1776 hatten die USA ihre Unabhängigkeit erklärt. Auch das schräge Dach des Turmes soll von Libeskinds ursprünglichem Entwurf erhalten bleiben. Der Rest aber soll überwiegend Childs Handschrift tragen, obwohl Libeskind den Architektur-Wettbewerb für die Neubebauung des WTC-Geländes gewonnen hatte.

So sollen die oberen Stockwerke des Turms, die Libeskind für exotische Gärten reserviert hatte, auf Verlangen Childs mit Kabeln, Trossen und windbetriebenen Turbinen ausgefüllt werden. Die Turbinen sollen auf Wunsch des Pächters von Ground Zero, Larry Silverstein, die Stromversorgung aller Büros im Freedom Tower übernehmen.

Silverstein hatte Childs das letzte Wort bei der Entscheidung über den Freedom Tower gegeben. Dafür hatte Libeskind, wie er immer wieder hervorhob, als Sieger des Wettbewerbs das öffentliche Mandat hinter sich. Bei der Überarbeitung des Libeskind-Entwurfs sei es zu schweren Zusammenstößen zwischen den beiden Architekten gekommen, berichtete unter anderen die «New York Daily News». Demnach kam Libeskind zuletzt nur noch in Begleitung seines Rechtsanwaltes zu den Verhandlungen.
 
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