Es war also so....

Netzjunkie

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Ich ging grad im Park spazieren, als ich ein dünnes piepsiges Stimmchen vernahm: "He Du, nimm mich mit!" - Erst nach einigem Suchen endeckte ich den Sprecher: Ein kleiner, grüner Frosch war es, der da zu mir aufblickte. Und wieder sagte er: "Nimm mich mit, ich bin eine verwunschene Prinzessin!" Nun will ich zugeben, daß ich aus dem Märchenalter längst rausgewachsen bin und nicht die geringste Veranlassund sehe, einen solchen Humbug zu glauben - aber ein sprechender Frosch, das ist schon was. Das riecht nach Geld. Varieté und so, denke ich, und im Intresse meiner zukünftigen Karriere "<Dein Name> und der sprechende Frosch" überwinde ich meinen Ekel und hebe das glitschige Tierchen behutsam auf. daheim war auch schnell ein geeignetes Terrarium für meinen neuen Partner gefunden. Als ich den Frosch jedoch da einziehen lassen wollte, protestierte er: "Ich will in Deinem Bettchen schlafen!" Nun bin ich als gutmütig bekannt, und tolerant bin ich ebenfalls - aber das geht doch wohl zu weit. "Ich bin eine verwunschene Prinzessin, und ich will in Deinem Bettchen schlafen!", quengelte der Querulant jedoch in einer Tour, so daß ich schließlich nachgebe. Man muß eine Basis für eine harmonische Zusammenarbeit finden, denke ich, sonst wird aus unserer Verietékarriere nämlich nichts: "Also gut, Du bekommst ein Kissen. Auf dem kannst Du neben mir im Bett schlafen." Doch der Frosch quengelte weiter und war erst zufrieden, als ich mich ebenfalls neben ihm ins Bett legte. Und schon steigerte sich das Tier: "Jetzt mußt Du mir einen Kuß geben, dann bin ich erlöst!" Ich suchte dem kleinen grünen Monster meine Grundsätze von Hygiene und Ästhetik klarzumachen - doch nach einer Stunde heftigen Diskutierens war mir meinerseits klar: das Biest wird keine Ruhe geben! Ich hatte nicht übel Lust, auf die ganzen Chancen als Besitzer eines sprechenden Frosches zu verzichten und die widerliche Kreatur das Klo hinunterzuspülen. Wie das Schlitzohr es dann dennoch geschafft hat, daß ich ihm einen ganz kleinen Kuß auf die eklig geschürzten Froschlippen gab - aber es tat einen Blitz, Schwefeldünste lagen über dem Bett und in demselben - in meinen Armen - das hübscheste Mädel, mit den hübschesten Augen und den hübschesten langen, schwarzen Haaren, das ich je gesehen hatte! Und ein kleines, funkelndes Krönchen in ihrem blauschwarzen Haar war das einzige Zeichen, daß es sich wohl tatsächlich um eine Prinzessin handelte - denn sonst hatte sie weiter nichts am Leib!













Es ist nur schade, daß meine Frau mir die Geschichte nicht geglaubt hat.
 
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